50-Jahr-Feier der Fischergemeinschaft Hutthurm e.V. am 05.09.2015
Vortrag von Georg Binder, Schriftführer
Der 29.Januar 1965 gilt als offizielles Gründungsdatum unseres Vereins. An diesem Tag fand im Gasthaus Gastinger in Hutthurn eine Generalversammlung der Sportfischergemeinschaft Hutthurn statt, die als Gründungsversammlung gekennzeichnet ist. 29 Mitglieder sind zu diesem Zeitpunkt in der Mitgliederliste eingetragen. Es musste sogar noch ein Mitglied aufgenommen werden, um die vereinbarten 30 Tageskarten an den Mann zu bringen. Die Zahl der Mitglieder hat sich stetig entwickelt. Momentan sind in den Verein 110 Mitglieder aufgenommen, außerdem gibt es eine lange Warteliste. Eine Jugendgruppe wurde bereits seit der Vereinsgründung aufgebaut, derzeit werden 13 Jugendliche betreut. Der Fischernachwuchs sollte uns immer ein Anliegen sein.
Dem Gründungsprotokoll ist zu entnehmen, dass der Pachtschilling 500 DM betrug. Bei der Gründungsversammlung wurde auch die Mitgliedschaft des Vereins beim Fischereiverband Niederbayern beschlossen. Mit den Finanzen war es auch noch nicht so gut bestellt, denn bei der Gemeinde Büchlberg hat man sich ein zinsloses Darlehen in Höhe von 3.000 DM aufgenommen, das mit dem Verkauf von Tageskarten durch die Gemeinde abgestottert wurde. Die Finanzen haben sich in den 50 Jahren so gut entwickelt, dass Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse in ausreichender Höhe vorhanden sind und ein großzügiger Besatz jederzeit gewährleistet ist. Die Mitglieder werden bei den jährlichen Mitgliederversammlungen bestens über die wirtschaftliche Situation des Vereins unterrichtet. Zum ersten Vereinsvorstand wurde Hans Ruck gewählt und Willi Kühberger wurde sein Stellvertreter. Manfred Knollmüller wurde Schriftführer und Franz Ertl Kassier. Beisitzer wurden Leonhard Mayrhofer und Karl Reisinger. Am 27. Januar 1969 stellte Hans Ruck für den Vorsitz nicht mehr zur Verfügung und Anton Hochleitner wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Bei der Jahreshauptversammlung vom 27.2.1972 wurde dann Willi Kühberger zum 1. Vorsitzenden gewählt, er hatte dieses Amt bis zum 8.4.2003 inne. Ihm folgte dann unser heutiger Vorstand Albert Krinninger.
Fischschädlinge sind in den letzten Jahren in aller Munde. Besonders der Kormoran hat sich an unserem Gewässer breit gemacht und ist zur echten Plage geworden. Bei der Durchsicht der Unterlagen stellte ich fest, dass bereits 1970 vom Fischotter an der Erlau als Problem die Rede war. Immer wieder haben wir Fischer darauf hingewiesen, dass der Artenschutz nicht an der Wasseroberfläche aufhört. Die angelaufenen Wiedereinbürgerungsmaßnahmen für praktisch nicht mehr vorhandene Fischarten wie die Nase und die Barbe sprechen für ein Interesse der Fischer am Artenschutz. Der Begriff „Schadfisch“ hat bei uns schon lange keine Bedeutung mehr. Um aber allen Tierarten, auch den Fischen, einen Platz einzuräumen, ist auch dafür zu sorgen, dass die ungehemmte Entwicklung von Kormoran und Co. nicht richtig ist. Wir Angler haben an der Hege und Pflege von Flora und Fauna das allergrößte Interesse und wir müssen uns dagegen wehren, wenn Fischer von sogenannten Umweltschützern als Mörder und Tierquäler abgestempelt werden. All denen sei gesagt: wir Fischer sind die besseren Umweltschützer. Allen, denen Achtung vor der Schöpfung und Respekt vor der Kreatur etwas bedeuten, sind in unserer Fischergemeinschaft bestens aufgehoben.
In den letzten 50 Jahren hatten wir auch mit einigen Unbilden zu kämpfen. Umfangreich sind die Unterlagen unseres Vereins im Zusammenhang mit Schäden im Fischgewässer. Allein drei kapitale Schadensereignisse 1985, 1988 und zusetzt 2011 waren an den beiden Erlaustauseen zu beklagen. Der damalige Kraftwerksbetreiber hatte dabei größere Schadenssummen abzudecken. Ein Schaden kann immer reguliert werden, das Ereignis aber ist immer mit Zeitaufwand und Ärger verbunden. Ein großer Wunsch ist es immer, mit allen Wassernutzern ein gutes Einvernehmen zu haben, was bisher nicht immer der Fall war. Umso mehr freut es uns, dass die Stadtwerke Passau mit einer gewiss aufwändigen und kostspieligen Maßnahme unserem Wunsch auf Durchgängigkeit der Erlau in vorbildlicher Weise nachgekommen sind. Solche Nachbarn und Partner können wir uns nur wünschen und wir sind ihnen dafür auch in höchstem Maße dankbar. Notwendig ist und war auch immer wieder die Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden. Hier muss in erster Linie der Fischereiverband Niederbayern und der Landesfischereiverband genannt werden. Beide Verbände sind uns nicht selten mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
50 Jahre Fischergemeinschaft Hutthurm, das ist gewiss eine Erfolgsgeschichte. Der Begriff Gemeinschaft ist besonders hervorzuheben. Wenn es galt anzupacken, sei es Fischbesatz oder Gewässerreinigung, es waren und sind immer genügend Leute da, um zu helfen. Eine funktionierende Vorstandschaft, eifrige Helfer, gute Kartenausgabestellen und interessierte Mitglieder, die in großer Zahl an den Versammlungen und Veranstaltungen teilnehmen, sind ein gutes Fundament für das Gelingen des Vereins.